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Am Anfang war das Buch … nein, so stimmt es schon mal nicht. Das erste gedruckte Buch des Abendlandes wurde in der Zeit zwischen 1452-1454 geschaffen. Es ist also noch gar nicht so lange her, dass die Menschheit ohne Bücher auskam. Bewegen wir uns jetzt wieder in die Zeit v. d. B. (vor dem Buch) zurück?

Ganz so dramatisch ist es noch nicht, aber aktuelle Zahlen einer Langzeitstudie der GfK »Buchkäufer – quo vadis?«sind doch besorgniserregend. Die im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels durchgeführte Studie zeigt, dass im Zeitraum von2013 und 2017ungefähr 6,4 Millionen Buchkäufer (Buch, E-Book, Hörbuch) verlorengegangen sind und der Trend sich fortsetzt. Liest man diese Zahl, kann man sich das kaum vorstellen! Lesen gehört doch zum Leben dazu und ist auch ein Teil unserer Kultur!

Schauen Sie sich jedoch in U-Bahnen, Cafés, etc. um, stellen Sie fest, dass so gut wie jeder in sein Smartphone starrt, kaum einer hat noch ein Buch dabei. Auch in den eigenen vier Wänden ist das Bild nicht anders. In Zeiten von Netflix&Co verbringt man seine Zeit eben mit Serien, nebenher chatten, Nachrichten lesen, durch soziale Medien scrollen – am besten alles auf einmal. Lesen und chatten kann man eben nicht gleichzeitig.

Interessanterweise sind laut GfK-Studie die Umsätze des Buchhandels nicht eklatant eingebrochen, dies liegt daran, dass weniger Käufer mehr oder teurere Bücher kaufen. Die zumeist einkommensstarke Gruppe der 25 – 50jährigen liest hingegen kaum noch.

Warum werden denn keine Bücher mehr gekauft? Ist es tatsächlich die fehlende Zeit oder auch Reizüberflutung und die damit verbundene verkürzte Aufmerksamkeitsspanne? Als Gründe werden neben diese beiden auch das hohe Streamingangebot genannt, der Bedeutungsverlust von Büchern und auch das durch die Arbeitswelt vorausgesetzte Multitasking – welches beim Lesen nicht möglich ist.

Sollte sich der Trend fortsetzen, so befürchten viele, verschwindet das Buch langsam aber sicher in der Versenkung. Überraschenderweise erfahren Lesungen aber einen Boom, es ist ein Event, abendfüllend, man kann über Literatur reden, muss aber selbst nicht gelesen haben. Ist das die Zukunft? Stirbt das Buch, weil Lesen eine Soloveranstaltung ist, die man kaum gemeinsam machen kann?

So schwarz wollen wir das aber nicht sehen! Die Verlagsbranche muss/sollte sich eben den geänderten Bedürfnissen anpassen und sich mehr auf die digitale Welt einlassen, damit sowohl das gedruckte Buch, als auch die digitalen Versionen gleichberechtigt existieren können.

Auch das klassische Fernsehen hat sich gewandelt und angepasst und kann neben all den Streamingdiensten bestehen. Dies dürfte doch auch mit dem Buch möglich sein: Amazon bietet beispielsweise bereits »Kindle unlimited« an. Hier kann man sich gegen eine monatliche Gebühr Ebooks und Hörbücher ausleihen und diese unbegrenzt lesen/hören. Auch Büchereien bieten diesen Service seit geraumer Zeit an.

Denn obwohl weniger Menschen lesen, schießen Literaturclubs/vereine wie Pilze aus dem Boden. Genau dort sind lesewillige Menschen zu finden, die nicht nur lesen möchten, sondern sich auch darüber austauschen und diskutieren. Das Lesen verlässt also das Private und zeigt sich zunehmend in der Öffentlichkeit. Es ist etwas wunderbares, seine Eindrücke mit anderen zu teilen, die das Buch wirklich gelesen haben, auch eine eigene Meinung haben und nicht nur stiller Zuhörer sind.

Doch trotz allem wird es wohl so sein, dass das Buch künftig lauter und stärker um Wahrnehmung buhlen muss!

In diesem Sinne: Hallo, ich bin’s, ein Buch!