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Liebe Frau Meuser,

vor einem Jahr haben Sie Ihren ersten Roman »Warum nicht Jetzt?!« veröffentlicht. Auf Amazon liest man tolle Rückmeldungen wie »Ein Buch, das Mut macht. Kein einfaches Buch, dafür aber authentisch und schön.« und andere positive Rückmeldungen zu Ihrem Buch. Was war das Schönste, was Ihnen jemand zu Ihrem Buch gesagt oder geschrieben hat? 

Dass es nicht nur ein unterhaltsames, spannendes, sondern auch ein kluges Buch ist.

 

Erzählen Sie unseren Lesern, wie es zu Ihrem Buch kam?

Auf einer Wanderung auf dem „Münchner Jakobsweg“, die witterungsbedingt in bis dahin ungekannter Einsamkeit stattfand, geriet ich notgedrungen in eine intensive Auseinandersetzung mit mir selbst und der Frage: wer oder was bin ich eigentlich? Für mich habe ich festgestellt, dass ich sehr unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale in mir trage, die je nach Lebenssituation mal stärker oder schwächer ausgeprägt sind. Das war die Geburtsstunde meiner sieben „Heldinnen“.

 

Sie beschreiben sieben ganz verschiedene Frauen, mit eigenen Schicksalen, Einstellungen zum Leben und Erfahrungen. Mit jeder haben Sie viel Zeit verbracht, um sie so realistisch zu formen, dass auch Ihre Leserinnen sich mindestens in einer widerfinden. Jede ist Ihnen sicher ans Herz gewachsen, aber haben Sie trotzdem eine Lieblingsfrau?

Ja, es gibt sie tatsächlich. Gerlinde. Es ist interessant, dass sich auch viele meiner Leserinnen für Gerlinde entscheiden. Ausgerechnet die, die anfangs so negativ erscheint. Sie hat, so finde ich, die schwerste Nacht von allen sieben Frauen. Ein unbarmherziges Spiegelbild, das Angst, Neid, ein freudloses Leben und ihre Unfähigkeit reflektiert, sich auf Mitmenschen und das Leben einzulassen.

 

Sie sind ganz schön fleißig und stecken viel Zeit in Ihre Buchvermarktung –was steht alles in den nächsten Wochen an und worauf freuen Sie sich am meisten?

Ich habe ein Konzept für einen Workshop „Wie vermarkte ich die ersten 50.000 Exemplare“ entwickelt. Bisher haben sich dazu bereits fünf TeilnehmerInnen angemeldet. Ich bin sicher, es wird eine spannende Erfahrung.

 

In Ihren Workshops wollen Sie vermitteln, worauf es im Marketing ankommt. Wie muss der Leser sich das genau vorstellen?

Ein Buch zu schreiben und zu veröffentlich, ist das eine. Egal ob man nun im Bereich „Selfpublishing“ oder über einen Verlag veröffentlicht, bekannt zu werden, ist das andere. Es ist eine zeitaufwendige Mammutaufgabe. Eine Lesung in einer Buchhandlung oder ein Zeitungsartikel sind gut fürs Ego und sind sicher hilfreich, aber nur ein Anfang. Gezieltes Marketing beinhaltet u.a. die Kernpunkte „Wer?“, „Wo?“, „Wie?“ D.h. es wird sehr genau darauf ankommen zu wissen, für wen man schreibt („Wer“-Zielgruppe). Je ausführlicher man sich selbst diese Frage beantwortet (Frauen/Männer/Kinder, Altersklasse, Bildung, soziale Schicht) umso einfacher beantworten sich die Fragen: „Wo finde ich meine LeserInnen?“ und „Wie erreiche ich sie?“ Um wirklich erfolgreich zu sein, reichen einmalige Aktionen jedoch nicht aus. Um bekannt zu werden, sich einen Namen zu machen, sollte man regelmäßig Aufmerksamkeit erzeugen. Ich habe sozusagen als Basis/Fundament mein Buch in namhaften Buchhandlungen in Landshut unterbringen können, u.a. auch bei Hugendubel. Nachdem ich das Buch positionieren konnte, folgte die Beilage eines Flyers in der Tageszeitung. Ein toller Erfolg. „Ich habe es in meiner Karriere noch nicht erlebt, dass sich ein neues Buch so schnell und so gut verkauft hat“ O-Ton einer Buchhändlerin. Vor Kurzem kam die Aufnahme in den Leserservice einer überregionalen Zeitung (Auflage ca. 114.000). Demnächst folgt eine Pressemitteilung über meinen Workshop, der ab Dezember stattfinden wird. Ich denke, es ist überflüssig zu erwähnen, dass es viel Zeit, manchmal auch Mut und vor allem Energie kostet.

 

Denken Sie, dass diese Workshops Ihnen auch neuen Input für Ihre Arbeit im Bereich Buchvermarktung geben werden?

Absolut, ich freue mich auf Brainstorming, neue Impulse und Inspirationen.

 

Kürzlich gab es wieder einen tollen Artikel über Sie in der Landshuter Zeitung – in Ihrer Region haben Sie sich schon einen Namen als Autorin gemacht. Als wir uns das erste Mal getroffen haben, haben Sie mir verraten, dass Ihr großes Ziel die Besteller-Liste ist. In der Buchhandlung Pustet sind Sie bei den Neuerscheinungen ganz vorn im Regal vertreten und liegen in der Auslage. Ist das ein Erfolg, der Sie stolz macht und zufrieden stellt?Oder sagen Sie: ein netter Anfang, aber nicht das, was ich will. Ich frage, weil viele Autoren, mit denen ich spreche, Erfolge nur schwer einordnen können und oft sehr ungeduldig sind. Dabei muss man bei der Vermarktung Step by Step vorgehen und auch hartnäckig sein und darf nicht nach ein paar Misserfolgen die Flinte ins Korn werfen. Wie sehen Sie das?

Nett trifft es nicht. Ein sehr schöner Anfangserfolg, dem auch Rückschläge vorangegangen sind. So bin ich beispielsweise in einer Buchhandlung sehr unfreundlich behandelt und fast rausgeschmissen worden. Auch bei denen ich erfolgreich war, hat es mehrere persönliche Anläufe gebraucht. Abgesehen davon besuche ich die Buchhandlungen/meine Kunden weiterhin regelmäßig. Auch um darüber ein Feedback der Leser zu bekommen. Hier heißt das Zauberwort „Kundenbindung“. Inzwischen habe ich gelernt, lernen müssen, dass es ein Kampf um jedes einzelne Buch ist, das verkauft werden will. Natürlich, mein Ziel sind nach wie vor die Bestseller-Listen. Es ist eine Frage der Zeit und der Geduld. So wie Sie sagen „Step-by-Step“. Nicht nur um Stückzahlen zu verkaufen, sondern sich auch einen Namen zu machen. Eine Entwicklung des Namens hin zur Marke. Das wird oft unterschätzt, wie ich finde. 

 

Im Oktober waren Sie auch als Autorin auf der Frankfurter Buchmesse und haben mit potentiellen Lesern sprechen dürfen. Viele in der Branche befürchten, dass das Buch vor dem »Aus« stehe und sich Messen nicht mehr lohnen. Wir sehen das nicht so finster, auch wenn wir den Nutzen der Buchmesse auch eher kritisch sehen. Was haben Sie für einen Eindruck? Denken Sie, dass man als Autor auch ohne einen Messebesuch auskommt oder sollte das unbedingt Bestandteil des Marketings sein?

Für mich war die Möglichkeit, direkt mit potentiellen Leserinnen ins Gespräch zu kommen, eine tolle Erfahrung. Ich habe gezielt Frauen ansprechen können, die zu meiner Zielgruppe gehören könnten und so Gelegenheit für kurze Gespräche gehabt. Innerhalb kürzester Zeit konnte ich viel Interesse für das Thema feststellen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für die Gelegenheit, mein Buch präsentieren zu dürfen.  

 

Wie stehen Sie zu den sozialen Medien? Facebook hat sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Werbeplattform entwickelt, genauso wie Instagram und Twitter u.a. Wie intensiv setzen Sie sich damit auseinander und wie aktiv sind Sie auf den Plattformen?

Bisher leider noch zu wenig. Das wird sich jedoch kurzfristig ändern. Ich bin auf gutem Weg, um auch hier präsent zu werden.

 

Als Unternehmensberaterin haben Sie sicher einiges erlebt, dass Ihnen bei der Planung der Veröffentlichung geholfen hat, oder?

Unbedingt. Ich habe im Jahr 2013 ein betriebswirtschaftliches Sachbuch über einen namhaften Verlag veröffentlicht. Einen Roman herauszubringen, ist noch einmal etwas ganz anderes. Gerade wenn man als unbekannter Autor versucht, Fuß zu fassen. Ich habe mich daher an Ihren Verlag gewandt. Eine Strategie und eine Investition die, wie ich glaube, die richtige war und sich auszahlen wird. Ich habe das „Projekt Buch“ als eine Form der Unternehmensgründung betrachtet. Jede erfolgreiche Unternehmensgründung kommt nicht ohne Startkapital aus.

 

Haben Sie einen Rat für Autoren, die mit ihrem Manuskript fertig sind und nun über eine Veröffentlichung nachdenken? Wie sind Sie an die Sache herangegangen?

Ich hatte in den unterschiedlichsten Phasen des Schreibens immer wieder Leseproben verteilt. Die Altersgruppe meiner „Probantinnen“ lag zwischen zwanzig und achtzig Jahren, von der Reinigungskraft bis hin zur pensionierten Studienrätin. Nachdem nicht nur ich von meinem Buch, sondern ausnahmslos alle Leserinnen überzeugt waren, habe ich mich entschieden, erst einmal alles weitere (also Buchsatz, Layout, Vertrieb und Marketing) einem Verlag zu überlassen.  

 

Seinem Broterwerb nachzugehen und gleichzeitig ein Buch zu vermarkten bedarf einiges an Planung, damit man sich nicht verliert und Spaß an der Sache hat. Viele Autoren scheuen sich, diese Herausforderung anzunehmen, weil sie meinen, sie hätten neben der Arbeit und dem Privatleben keine Zeit dafür. Wie koordinieren Sie Ihren Alltag und finden Inspiration für Ihre Aktivitäten?

Für mich nur eine Frage des Zeitmanagements. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ich keine 40-Stunden-Woche habe. Ich habe regelmäßig ein langes Wochenende (Freitag bis Montag) eingelegt, um im Fluss, in den Gedanken, in der Logik, zu bleiben. Immer mal wieder nur für ein paar Stunden zu schreiben, wäre für mich sehr schwierig gewesen. So bleibt auch immer noch Zeit für sonstige Aktivitäten.

 

Hand aufs Herz: Was wäre das Schlimmste, was Ihrem Buch passieren könnte?

Dass es nicht gefällt, dass es abgelehnt wird. Mit Misserfolgen kann ich nur sehr schwer umgehen.

 

Dürfen Ihre Leser sich auf weitere Bücher von Ihnen freuen? Und wenn ja, verraten Sie uns schon, worum es gehen wird?

Ich bin immer wieder nach einer Fortsetzung von „Warum nicht Jetzt?!“ gefragt worden. Es wird sie geben. Anna, die Krebspatientin, erzählt in meinem neuen Buch „Roulette des Lebens“ davon, dass sie gerade gestorben ist. Ein Thema mit dem ich mich gezwungenermaßen intensiv auseinandersetzen musste. Es geht in „Roulette des Lebens“ um die spannende Frage, was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Leben danach? Kommt überhaupt noch was? Vielleicht ist es in Wirklichkeit ja ganz simpel. Einfach nur Licht aus und Schluss. Ende der Vorstellung. „Rien ne va plus“. Fragen über Fragen. Seit Anbeginn der Menschheit. Obwohl er tagtäglich allgegenwärtig ist, lässt uns der eigene Tod auf Abstand gehen. Ein Tabuthema der westlichen Gesellschaft. Warum? Eine unausweichliche Tatsache, der wir alle irgendwann einmal gegenüberstehen werden.

 

Anna, die Verstorbene, erzählt, dass sie während eines Restaurantbesuches tot vom Stuhl fällt. Was für ein Jammer, hatte sie doch wochenlang auf dieses Rendezvous, diesen Abend, hin gefiebert. Sie findet sich in einer Art „Transitraum“zwischen Leben und „???“mit der spannenden Frage wieder, was passiert jetzt? Wo bin ich? Wer oder was kommt hier auf mich zu? Hölle, Himmel oder sogar ein neues Leben? Obwohl tot, fühlt sie sich noch immer ziemlich lebendig, allen physikalischen Gesetzen zum Trotz. Sie sehnt sich nach Sauna und Dampfbad, um sich von dem Muskelkater ihres Lebens zu erholen. Bei diesem „Transitraum“ handelt es sich um einen Ort irgendwo im Nirgendwo, ohne Raum und Zeit. Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Was sie dort vorfindet ist eine Holzbank, ein großes Tor, eine Lostrommel und eine Roulettescheibe. In der Lostrommel bewegen sich rote und schwarze Kugeln sowie eine einzige grüne Kugel, auf denen jeweils nur ein einziger Begriff steht.

„Bolschoi Theater“, „Südfrankreich“, „Baum“, „Olympische Spiele“, „Hawaii“, „Elefant“, „Teehaus“, „Warschau“, „Wall-Street“, „Wüste“, „Kunst“, „Felsen“, „Gott“, „Wildgans“, „London“, „Kloster“, „Ozean“, „Pause“, „Nil“, „Lügen“, Schildkröte“, „Pause“

Anna stellt fest, dass jeder dieser Begriffe in ihrem Leben irgendwann schon einmal eine Rolle gespielt hat. Manchmal nur ein Gedanke, der immer wieder auftauchte. Ein Traum, ein Wunsch, ein Gefühl, Realität. Anna findet mehr oder weniger freiwillig heraus, dass jeder dieser Kugeln für ein Leben, in unterschiedlichen Lebensformen, steht. Sie ist gezwungen, sich jeder Kugel und jedem Leben zu stellen. Es sieht so aus, als wäre die Abfolge der „Lebensfilme“ einer bestimmten Regieanweisung, von wem auch immer, unterworfen. Statt Antworten tauchen mit jedem abgespulten „Lebensfilm“ immer neue Fragen auf. Niemand ist da, der ihr Antworten geben könnte. Keiner, der ihr Mut zuspricht oder sie tröstend in die Arme nimmt. Allein mit Einsamkeit, Gedanken- und Gefühlsachterbahnen setzt sie sich mit dem Unvermeidlichen Schritt für Schritt auseinander. Ernst, bissig, ironisch.

 

 

Wow, das klingt wieder nach einer spannenden Geschichte. Wir freuen uns darauf, bald mehr über Anna zu erfahren. Vielen Dank für Ihre Zeit! Es hat mich sehr gefreut!

Ich danke Ihnen. Für eine tolle Unterstützung, ohne die es diesen Erfolg so nicht geben würde.

 

 

 

 

Katharina MeuserWarum nicht jetzt?! – Über Frauen, Gott und die Welt, Katharina Meuser, Gebundenes Buch, 254 Seiten, 14,90 Euro, 978-3-03831-164-5

Ihre LeserInnen sagen:

»Ein Buch, das Mut macht. Sieben Frauen, sieben Persönlichkeiten, sieben Lebensgeschichten. Völlig unterschiedliche Charaktere, die sich auf dieser Hütte treffen. Am Anfang musste man sich erst mit den sieben Personen vertraut machen. Dies gelang schnell. Und dann las sich das Buch, das mit feinem Humor die unterschiedlichen Geschichten der Frauen erzählt, wunderbar. Es werden viele Probleme unserer Zeit beleuchtet und zugleich die Gefühlswelten der verschiedenen Frauen anschaulich beschrieben. Ein Buch, das Mut macht. Mut, aus seinem Leben das Passende für sich zu machen. Nicht zu verharren, aus Angst es könnte schief gehen, sondern es anzupacken. Eine schöne Botschaft!«

 

»Ich habe mich oft selbst wiedererkannt. Für mich war es kein Buch, das man auf einen Rutsch durchlesen kann.Die Stimmung ist bedrückend, wird aber letzten Endes immer wieder aufgelöst. Trotzdem war es für mich besser, die Inhalte häppchenweise aufzunehmen und zu verarbeiten.Katharina Meuser schreibt in einer sehr eindrucksvollen Sprache und sie beschreibt das Geschehen trotz der prekären Situation sarkastisch und humorvoll. Wohltuend ist das Ende der Geschichte. Fast jede der Protagonistinnen nimmt von der aufgezwungenen gemeinsamen Nacht positive Impulse mit. Man kann fantasieren, wie es mit den Frauen weitergeht. Vielleicht kommt ja eine Fortsetzung.«

 

Den Großraum Landshut hat Frau Meuser bereits erobert – nun greift sie auch den Rest des Landes an!

»Warum nicht jetzt?!« ist ein bewegendes, vielschichtiges Werk, in dem jeder Leser sich finden kann.

 

Ein weiteres Projekt der Autorin: https://www.die-denk-wert-werkstatt.de/Die_Denk-Wert-Werkstatt/home.html