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»Mustermann-Verlag, guten Tag. Was kann ich für Sie tun?«
»Ist da der Recherche-Fuchs-Verlag?«
»Nein, Sie sind mit dem Mustermann-Verlag verbunden.«
»Aber im Internet steht doch Ihre Nummer. Wieso verbinden Sie mich dann nicht?«

Sie werden lachen, aber solche Gespräche führen wir jeden Tag. AutorInnen, RedakteurInnen, BuchhändlerInnen … man könnte meinen, das World Wide Web würde uns die Informationsbeschaffung erleichtert, indes machen wir die Erfahrung, dass sich die UserInnen mit dem richtigen Umgang schwer tun. Daher möchten wir heute mal aufzeigen, wie wichtig der richtige Umgang mit Suchmaschinen ist.

Ihr Manuskript ist endlich fertig und nun möchten Sie es veröffentlichen. Wunderbar! Die Möglichkeiten sind grenzenlos und trotzdem wissen Sie schon genau, dass Sie beim »Mustermann-Verlag« veröffentlichen möchten. Gesagt getan – Browser geöffnet, Name in die Suchmaske der Suchmaschine eingegeben und schon das erste Ergebnis angeklickt. Es öffnet sich gleich ein Kontaktbogen, den Sie begeistert ausfüllen und zusammen mit Ihrem Manuskript abschicken.

Wenige Tage später haben Sie Post vom »Recherche-Fuchs-Verlaf« und wundern sich, denn den hatten Sie ja gar nicht angeschrieben. Entsetzt wählen Sie die Nummer, die auf dem Brief angegeben ist und beschweren sich. Wie kann es sein, dass Ihr Manuskript einfach so bei denen gelandet ist. Was ist da also falsch gelaufen?

Fehler Nummer 1 im Umgang mit Suchergebnissen:

Das erste Ergebnis auswähle, ohne genau zu lesen, welches Unternehmen präsentiert wird.
In der Regel ist das Ereignis, das die Suchmaschine Ihnen als erstes anzeigt, eine ANZEIGE – das Unternehmen hat also dafür gezahlt, dass es ganz oben gelistet ist. Das bedeutet aber nicht, dass das auch der Verlag ist, zu dem Sie wollen. Lesen Sie also GENAU, welcher Unternehmensname erscheint, wenn sich die Webseite öffnet.

Fehler Nummer 2:

Sie haben sich gar nicht erst die Liste der Ergebnisse angeschaut, sondern einfach die Nummer gewählt, die am rechten Bildschirmrand erschien oder die E-Mail-Adresse genutzt, die dort aufgeführt ist. Kommt es Ihnen nicht auch komisch vor, wenn Sie eigentlich in Berlin anrufen wollten, die Vorwahl aber die aus München ist? Werden Sie nicht nutzig, wenn Sie eine E-Mail an recherchefuchs@verlag.de schreiben statt an mustermann@verlag.de, zu dem Sie ja schließlich wollen. Und zu guter Letzt: Wieso glauben Sie, Mitarbeiter des »Mustermann-Verlag« würden sich am Telefon mit einem anderen Verlagsnamen melden?
Da kann doch etwas nicht stimmen, oder?
Also WICHTIG, wenn Sie recherchieren – Nutzen Sie die »Scroll-Funktion«. Der Bildschirm kann Ihnen natürlich nur die ersten Ergebnisse zeigen, es ist an Ihnen die Maus zu bewegen und die Liste durchzusrollen, damit Sie alle Ergebnisse sehen können. Klicken Sie nicht blind auf den ersten Link – vor allem nicht, wenn dieser mit dem Hinweis ANZEIGE versehen ist. Dann müssen Sie sich wirklich nicht wundern, wenn Sie beim falschen Ansprechpartner landen.

Fehler Nummer 3: Unhöflichkeit und mangelnder Anstand.

Dieser Punkt ist natürlich keiner, der im Zusammenhang mit Ihrem Umgang mit Suchmaschinen auftritt, sondern ein genereller und überaus wichtiger. Leider geht uns Menschen immer mehr der Abstand abhanden. Auch wir Verlagsmitarbeiter leiden unter Beschimpfungen und mangelnden Respekt für unsere Arbeit. Wir sind alle Menschen und Fehler können passieren. Meistens kann man diese aber durch ein kurzes »Sorry, tut mir leid oder hups, Entschuldigung« schnell ausbügeln und wenn man Glück hat, nimmt sich die Person am anderen Ende der Leistung auch Zeit, Ihnen fix bei der Suche nach dem richtigen Ansprechpartner zu helfen oder beantwortet Ihre Mail mit einem hilfreichen Rat.
Verlagsmitarbeiter anzupöbeln, ihnen vorzuwerfen, sie würden das Internet manipulieren oder Ihre E-Mails nicht an den richtigen Verlag zu senden, bringt Sie definitiv nicht weiter und führt auch nicht dazu, dass man Sie als AutorIn ernst nimmt und unterstützt

Fehler Nummer 4: Wahlloses Verschicken von E-Mails an Verlagshäuser:

Grundsätzlich ist es immer gut und ratsam, so viele Veröffentlichungsmöglichkeiten wie möglich abzudecken und zu schauen, bei welchem Anbieter und Verlag man welche Konditionen angeboten bekommt. Das heißt aber nicht, dass Sie einfach jedes Haus anschreiben, das Ihnen in die Finger kommt.
Auch hier heißt es, genauer hinschauen und recherchieren:

  1. Welchen Anbieter/ welches Verlagshaus habe ich vorliegen?
  2. Ist das Einsenden von Manuskripten gewünscht?
  3. Passen Sie mit Ihrem Projekt in das Verlagsprogramm?
  4. Gibt es Vorgaben zum Einsenden der Unterlagen?
  5. Finde ich Hinweise zum Erhalt einer Eingangsbestätigung?
  6. Wie lange wird die Prüfung dauern und meldet sich ein Ansprechpartner bei mir oder muss ich nach einer bestimmten Zeit nachfragen?

Dies sind grundlegende Punkte, die es im Vorfeld zu klären gibt. Machen Sie sich eine Liste und arbeiten Sie diese der Reihe nach ab. Sicherlich ist das alles sehr aufwendig und zeitintensiv, aber der effektivste Weg zum richtigen Angebot. Nach dem Schreiben ist das Lesen für Sie als AutorIn das A und O. Seien Sie aufmerksam und informieren Sie sich.
Wenn Sie Post erhalten, in der Dinge stehen, die sich nicht verstehen, dann greifen Sie zum Hörer und fragen Sie nach (oder schicken Sie eine E-Mail/ einen Brief). Wenn Sie sich nicht im Vorfeld informieren, können Sie nicht hinterher enttäuscht und erbost sein, wenn Sie nicht die Antwort erhalten, die Sie erwartet haben.

Fehler Nummer 5: Rückmeldung geben – auch beim richtigen Ansprechpartner:

Sie haben es gewagt und Ihr Manuskript an verschiedene Verlage geschickt und tatsächlich auch Rückmeldungen bekommen. Das Schreiben vom »Böse-Verlag« sagte Ihnen gar nicht zu und landete gleich kommentarlos in der Tonne, obwohl man Sie um Nachricht bittet.
Wieso machen Sie das? Sie haben doch auch eine Antwort auf Ihre Anfrage erwartet und sind nun nicht bereit, das zu erwidern? Wieso nicht? Weil Ihnen das Angebot nicht gefallen hat? Weil Sie es nicht für nötig halten?
Tage später erhalten Sie noch einmal Post vom »Böse-Verlag« und nun sind Sie genervt. Sie schreiben eine E-Mail und beschweren sich darüber, dass man Ihnen ständig Post schickt, woraufhin Sie gefragt werden, wieso Sie nicht einfach abgesagt hätten. Ja, wieso eigentlich nicht? Hatten Sie sich nicht mit einer Anfrage an den »Böse-Verlag« gewandt, der auch so freundlich war, sich zu melden?! Ist doch eigentlich nicht so schwer, kurz ein »Nein, danke!« zu schicken, oder?
Das richtige Veröffentlichungsangebot zu finden, ist für alle AutorInnen eine Herausforderung, vor allem wenn man gerade am Anfang steht und noch gar keine Erfahrung hat. Fachbegriffe sind einem fremd, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll und die Stolpersteine scheinen unendlich und unüberwindbar. Absolut! Leicht ist es nicht!
ABER wir können uns die Suche erleichtern, indem wir dieses unfassbar weitreichende Datenvolumen des Internet nutzen.
Was man da alles finden kann – Kontaktadressen, Listen mit Verlag, Empfehlungen, Erfahrungsberichte, anderen Autoren, Beratungsseiten … grenzenlose Informationen.
Aber die muss man eben auch richtig zu nutzen und zu finden wissen!

Wie können Sie das Stolpern verhindern und Ihren Sturz abfedern?
Nehmen Sie sich Zeit! Lesen Sie gründlich! Informieren Sie sich VORHER und wenn Sie das nicht machen, legen Sie anderen nicht Ihre Unwissenheit zu Last.
Machen Sie sich Listen mit den Verlagen, die Sie schon angeschrieben haben, damit Sie nicht den Überblick verlieren und wissen, wer Ihr Ansprechpartner ist und wie das Vorgehen in den verschiedenen Häusern.
Fragen Sie sich, wieso Sie veröffentlichen möchten und was Sie erwarten, auch von Ihrem Veröffentlichungspartner. Wenn Sie Ihre Anfragen danach auswählen, halten Sie die Enttäuschung über unpassende Angebote in Grenzen.
Und bitte denken Sie dabei auch immer an die einfachen Regeln der Höflichkeit. Den am andere Ende der Leistung sitzt ein Mensch, Ihre Post wird von Mitarbeitern gelesen, die Ihnen nichts Schlechtes wollen und vor allem sind das die Leute, die Ihnen weiterhelfen können, auch wenn Ihr Buch vielleicht nicht beim »Mustermann-Verlag« erscheint.