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Bei viele Anfragen, die uns täglich ins Haus flattern, geht es darum, wie man sich als Autor organisiert und mit dem Schreiben beginnt. Der Klassiker: Ich habe eine Idee für ein Buch, weiß aber nicht, wie ich beginnen soll? Für viele ist es schwer, sich bei all den Ideen, die einem im Kopf herumschwirren, zu organisieren und so wirklich zum Schreiben zu kommen.

Jeder Autor hat eine andere Herangehensweise: Einige machen sich sofort Notizen, entwickeln einen roten Faden, dem sie streng folgen und notieren sich einzelne Szenen, bevor sie mit dem Schreiben beginnen. Das hilft natürlich, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und nicht den Überblick zu verlieren. Andere schreiben einfach drauf los und sortieren sich währenddessen.

Mit dem Schreiben eines Buches ist es wie mit dem Arbeiten im Büro, auf der Baustelle oder einer Schule auch: Ohne Organisation geht nichts.Dazu gehört, dass man seinen Arbeitsplatz ordentlich gestaltet, den Tag strukturiert und klar ist, was heute ansteht. Wie können Sie sich also am besten vorbereiten, um optimal schreiben zu können und wie arbeiten andere Autoren?

 

Schaffen Sie sich eine angenehme Arbeitsumgebung

Wenn Sie Ruhe brauchen, um sich zu konzentrieren, sollten Sie nicht in ein Café gehen, um zu schreiben – auch wenn die Vorstellung vom Autor, der in seinem Lieblingscafé große Geschichten schreibt, sehr romantisch ist. Für Sie ist es effektiver, zu Hause zu arbeiten, Musik und den Fernseher auszulassen und sich ganz auf Ihr Vorhaben zu konzentrieren.

Wolfgang Werkmeister– Autor der Sachbücher »Der Raubeinkapitalismus: Finanzkrise, wohin führst du?« und »Exit für alle – Rette sein Geld, wer kann Fiktion oder Wahrheit« – schreibt nur zu Hause. »Da bin ich ungestört, werde am wenigsten von äußeren Einflüssen abgelenkt. Der Hund bewacht solange mich und das Haus … Radio, Fernseher und andere Störer sind aus.« Nica Stevens– Autorin der Erfolgsreihe »Verwandte Seelen« – schreibt in der Regel an ihrem Schreibtisch, geht bei schönem Wetter aber auch gern in den Garten.

Sind Sie eher der gesellige Typ, der äußere Einflüsse direkt in seine Geschichten einbringt, bietet es sich natürlich an, rauszugehen: in einen Park, die örtliche Bibliothek oder tatsächlich in ein Café.

 

Planen – Plot entwickeln

Viele Anfänger haben Probleme damit, ihre Gedanken zu sortieren. Wenn es Ihnen auch so geht, empfiehlt es sich, zunächst die Grundstruktur zu notieren. Beginnen Sie damit, den groben Handlungsablauf festzuhalten und hangeln Sie sich dann bei der Ausarbeitung an diesem entlang. Es ist aber auch nicht verkehrt, erst einmal zu beginnen. Vielen Autoren kommen beim Schreiben die besten Ideen für das jeweilige Projekt. Vielleicht gehören Sie auch zu diesem Typ Schreiber. Ein Tipp dazu: Wenn Sie tatsächlich während des Schreibens einen Geistesblitz für Szenen oder Entwicklungen haben, stoppen Sie kurz und notieren Sie Ihre Gedanken. So sind diese erstens gesichert und können nicht vergessen werden und viel wichtiger, sie sind aus Ihrem Kopf und Sie können ganz konzentriert weiterarbeiten.

Nica Stevens: »Grundidee, Charaktere, Ende – das sind meine Eckpfeiler, über die ich alles aufbaue. Ich bin kein großer Plotter, weil sich bei mir die besten Ideen erst beim eigentlichen Schreibprozess ergeben, wenn ich tief in der Geschichte drinstecke. Natürlich mache ich mir Notizen, lege aber relativ schnell los.«

 

Recherche – Nehmen Sie sich Zeit!

Schon in der Schule haben wir alle gelernt, wie wichtig eine gründliche Recherche ist. Autoren von Sachbüchern investieren oftmals 80% ihrer Zeit in die Vorbereitung ihres Themas und das Überprüfen und Sammeln von Fakten und Quellen. Sollten Sie also mit dem Gedanken spielen, ein nicht-fiktionales Manuskript zu entwickeln, ist Recherche sicher das A und O. Wie intensiv diese betrieben werden muss, hängt aber auch davon ab, wie weit Sie mit dem Thema bereits vertraut sind. Gehen Sie das Sachgebiet ganz neu an, gilt es sich zunächst umfangreich zu informieren. Niemand wird Sie als Autor ernstnehmen, wenn Sie unreflektiert Ihre Meinung wiedergeben und nicht über ein gewisses Grundwissen verfügen.

Wolfgang Werkmeister: »Wollte ich eine Aussage vornehmen, wieviel Zeit ich in die Vorbereitung, das Recherchieren und das Schreiben lege, müsste ich ganz grob schätzen: 80 Prozent Schreibzeit verbringe ich mit der Niederschrift meiner Gedanken inkl. der Korrekturzeit, 10 Prozent Vorbereitung (weil sich das meiste bereits in einer längeren Gedankensammlung zum Teil über Jahre im Hinterstübchen angesammelt hat), 10 Prozent benötige ich für Recherchen, die überwiegend während des Schreibens anfallen. Allerdings verfolge ich täglich die Marktgeschehnisse und berücksichtige diese im Buch bei Bedarf, um aktuell zu bleiben. Dabei fällt ggf. eine Neubewertung oder Aktualisierung meiner Gedanken an, die man so gesehen als Vorbereitung einordnen kann. Auch lege ich Zeit in die Korrektur nach Vollendung. Mehrmals wird da nachjustiert.«

Wie viel Zeit Sie letzten Endes in die Recherche stecken, ist natürlich wieder eine Typfrage. Die Autoren, die gern vorbereitet sind und sich einen Plan machen, werden sehr viel mehr in das Sammeln von Informationen und Überprüfen von Fakten investieren, als jene, die sich täglich »bilden« und in ihrem Kopf sortieren und auch aussortieren. Für beide Typen gilt aber, dass man am Ende des Tages seine Meinung mit Fakten untermauern muss und vor allem seine Quellen korrekt angeben. Nichts ist schlimmer, als ein interessant geschriebenes Werk, welches dem »Plagiatsteufel« zum Opfer fällt, weil die Fleißarbeit nicht erledigt wurde.

 

Charaktere entwickeln – Stichpunkte helfen

Viele Autoren haben Listen mit den Eigenschaften ihrer Charaktere. Oftmals sind dort auch viele Hintergrundinformationen gespeichert, die keine Verwendung in der eigentlichen Geschichte finden. Aber genau diese Informationen helfen dem Autor, die Figuren so darzustellen, dass sie für uns lebendig werden. Gerade für einen Neuling kann diese intensive Auseinandersetzung mit den Charakteren hilfreich beim eigentlichen Schreibprozess sein. Immer wieder erleben wir es, dass sich Figuren im Laufe eines Buches nicht konstant verhalten oder Dinge tun, die nicht zu ihrem Charakter passen. Neben einfachen Eigenschaften, wie die richtige Haarfarbe im Blick zu behalten, hilft das gerade bei der Berücksichtigung der wichtigen und handlungsbeeinflussenden Dinge. Natürlich passiert es auch immer wieder, dass sich die Charaktere im Laufe des Schreibens in eine andere Richtung entwickeln. So geht es auch geübten Autoren.

Nica Stevens: »Ein Charakter entwickelt sich bei mir oft in eine ganz andere Richtung, als ich es ursprünglich geplant hatte.«

Letztlich ist auch der Umgang mit dem Schreiben ein Lernprozess und am Ende müssen Sie sich testen und den besten Weg für sich suchen. Und wenn Ihre Figur auf der letzten Seite noch den gleichen Namen hat, den Sie ihr auf der ersten Seite gegeben haben, ist es egal, ob Sie mit einem Stichpunktzettel gearbeitet haben oder nicht.

 

Vereinfachen – Step by Step

Stecken Sie Ihre Ziele nicht zu hoch. Ehrgeiz und Enthusiasmus sind Grundvoraussetzung, um in dieser Branche bestehen zu können. Aber zu hohe Erwartungen an sich selbst und das Projekt können schnell demotivieren, wenn es mit der Umsetzung nicht sofort klappt. Um dem vorzubeugen können Sie wieder mit dem groben Plot beginnen oder auch einzelne Szenen verfassen. Wenn erst einmal die grobe Handlung steht, schreiben sich kleine Szenen viel leichter.

Benita Martin: »Ich schreibe Pointen für Kurzgeschichten, so wie sie sich ereignen, auf Klebezettel in Schmierschrift auf, welche nur ich lesen kann. Die sammle ich dann im Schuhkarton. Nach Monaten bis Jahren formuliere ich sie aus.«

Streben Sie nicht gleich den Zehnteiler an, sondern konzentrieren Sie sich auf Ihr erstes Buch. Ihre Geschichte sollte Hand und Fuß haben und lieber ausgedünnt werden und einfach gehalten sein, als das Sie sich in unzähligen Charakteren und verschachtelten Handlungssträngen verlieren. Je mehr Übung Sie haben, desto leichter fällt es Ihnen dann auch, den Überblick zu wahren und Sie können sich an kompliziertere Projekte wagen.

 

Ordnung halten und speichern!

Was viele Autoren nicht bedenken, auch das Ordnungshalten auf dem Rechner und das richtige Bezeichnen der Dateien ist essentiell. Nichts ist schlimmer, als wenn Geschriebenes verloren geht, weil es nicht richtig gespeichert wird oder Sie am Ende nicht mehr durchblicken, welche Szene wo hingehört, weil Sie alle einzeln geschrieben und nicht richtig benannt haben. Ihr Manuskript sollte final auch als eine Datei gespeichert sein und nicht jedes Kapitel einzeln. Das macht das Verschicken einfacher und es geht auch nichts verloren.

 

Hilfe suchen!

Scheuen Sie sich nicht davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oftmals braucht es nur einen kleinen Schups oder Hinweis und schon läuft alles von allein. Tauschen Sie sich mit anderen Autoren aus – Facebook und Co sei Dank ist das heute ja super einfach. Aber auch das Gespräch mit Freunden und der Familie kann sehr hilfreich sein. Manchmal hilft es, seine Gedanken laut auszusprechen und schon während des Gesprächs ergibt sich dann die Lösung.

Und wenn es am Ende doch am Schreiben selbst scheitert, ist das auch nicht das Ende. Ghostwriter (und auch Lektoren) übernehmen oft die Arbeit des klassischen Schreibens (oder Ausarbeiten) und geben die Ideen anderer zu Papier. Das muss Ihnen nicht unangenehm sein. Lieber von anderen unter die Arme greifen lassen, als eine tolle Idee beerdigen, nur weil Sie vielleicht noch etwas überfordert sind oder kein Händchen fürs Schreiben haben.

Benita Martin hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und arbeitet sehr erfolgreich als Malerin im Bereich Dimensionsmalerei mit 3D Effekten. Ihre Stärken sind das Entwickeln von Geschichten, das Malen und die Organisation.

Auch sie kennt ihre Grenzen und hat kein Problem damit, sich Unterstützung zu holen. Nicht zuletzt auch, um sich auf die Dinge konzentrieren zu können, die ihr liegen und Spaß machen. »Ich kenne meine Grenzen. Und hole mir dann Hilfe. Dafür suche ich mir Menschen, die davon Ahnung haben. Meine Devise für meine Ziele: Entweder ganz oder gar nicht.«

 

Wichtig ist, dass Sie sich darüber im Klaren sind, welcher Typ Sie sind und sich dann auch danach richten. Versuchen Sie nicht, krampfhaft Ihrem großen Vorbild nachzueifern und so zu arbeiten, wie andere es Ihnen sagen: Schreiben ist ein natürlicher und sehr persönlicher Prozess und wenn Sie sich dabei nicht wohlfühlen, wird es auch nichts mit der großen Geschichte.

 

 

Bücher der Autoren:

Wolfgang Wermeister

»Der Raubeinkapitalismus: Finanzkrise, wohin führst du?«

978-3-83721-102-3, Taschenbuch, 282 Seiten, 19,80€

»Exit für alle – Rette sein Geld, wer kann: Die Globale Pleite kommt«

978-3-03831-096-9, Taschenbuch, 311 Seiten, 10,20€

(Alle Bücher sind auch als E-Book erhältlich.

 

Benita Martin

»Schwibbs & Funtje Teil 2: Blumenhöhle«

978-3-03830-248-3, gebunden, 40 Seiten + 3D-Brille, 19,80€

»Schwibbs & Funtje Teil 3: Kräutergarten«

978-3-03830-266-7, gebunden, 37 Seiten + 3D-Brille, 19,80€

»kill the ill«

978-3-03830-267-4, gebunden, 99 Seiten + 3D-Brille, 24,80€

 

Nica Stevens

»Verwandte Seelen: Eine Liebe zwischen Unsterblichkeit und Tod«

978-3-95991-501-4, Taschenbuch, 300 Seiten, 12,00€

»Verwandte Seelen: Das Schicksal des Halbblutes«

978-3-95991-502-1, Taschenbuch, 300 Seiten, 12,90€

»Verwandte Seelen: Die Schatten der Erinnerung«

978-3-95991-503-8, Taschenbuch, 300 Seiten, 12,90€

»Hüter der fünf Leben«

978-3-55131-604-2, Taschenbuch, 288 Seiten, 11,99€

(Alle Bücher sind auch als E-Book und Hörbuch erhältlich.)