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Sie haben Ihr Werk heruntergeschrieben und sind fertig – herzlichen Glückwunsch!

Ich mag Ihnen Ihre Freude nicht nehmen, Sie haben jetzt schon eine beachtliche Leistung erbracht, es kann nicht jeder von sich behaupten, wochenlang eine Idee ausgearbeitet zu haben und diese dann auch noch aufs Papier gebracht – bzw. hoffentlich digital eingetippt – zu haben. Aber … sind Sie wirklich schon fertig?

Bevor Sie Ihr Buch wahllos an Verlage schicken, sollten Sie doch noch einige Dinge überprüfen. Dazu gehören natürlich auch die Informationsbeschaffung über die Verlage (was für Bücher veröffentlichen die eigentlich, welche Verlagsform haben sie, gibt es Angaben über die Form des einzureichenden Materials etc.), aber bestimmt gibt es auch am Manuskript noch einiges, was Sie kontrollieren sollten.

Natürlich sind auch die Lektorate der Verlage dafür da, um Rechtschreibfehler zu entdecken und zu beheben – aber das passiert erst, wenn Sie Ihren Buch- und Lektoratsvertrag auch in der Tasche haben. Und es gibt die Kollegen in den großen Publikumsverlagen, die sich ein Manuskript nicht mehr ansehen, wenn Sie im Anschreiben mehr als drei Tippfehler finden. Ehrlich, ich war dabei. Sie wollen nicht, dass Ihnen das passiert. Also bitte, prüfen Sie Ihre Anschreiben und adressieren Sie diese bitte auch an den richtigen Verlag.

Die Annahme hinter diesem gemein anmutenden Vorgehen der Aussortierung? Wenn schon in fünf Sätzen hoffentlich sorgsam geschriebenen Anschreibens so viele Fehler sind, wie soll dann erst das 300-Seiten Manuskript aussehen? Und Sie glauben tatsächlich nicht, in welchem Zustand uns manche Manuskripte erreichen. Das Rot der Rechtschreibprüfung von Word schreit uns geradezu an und man will eigentlich nur zurückschreiben: Meinen Sie das ernst? Wir sind Selfpublisher, wir glauben also an das Recht der Menschen, Ihre Geschichten veröffentlichen zu können, wie sie möchten. Aber deshalb sollten Autoren trotzdem nicht vergessen, dass man ihre Geschichte tatsächlich auch noch lesen können muss und hierzu trägt eine möglichst fehlerfreie Rechtschreibung nun einmal bei. Vollstes Verständnis für alle, die sich unsicher sind – jeder macht Fehler, aber wenn Sie wissen, dass Sie Schwächen bei der Kommasetzung haben, fragen Sie doch einfach noch einmal einen Bekannten, ob er Ihre Geschichte lesen kann – Testleser braucht man sowieso! – oder lesen Sie die wichtigsten Regeln noch einmal nach. Dies ist essenziell, wenn Sie vielleicht auch im Selfpublishing Geld sparen und kein Lektorat einkaufen wollen. Es kommt vielen Lesern eben nicht nur auf Ihre Geschichte an, sondern auch auf die Fehlerquote. Neben der Rechtschreibung und Zeichensetzung gibt es noch einige formelle Dinge, die Sie ansehen sollten:

  • Achten Sie auf falsche doppelte Leerzeichen.
  • Machen Sie bitte keine händisch eingefügten Trennungen am Zeilenende.
  • Eine neue Zeile erfordert nicht gleich einen neuen Absatz (nicht jedes Mal auf Enter drücken – der Computer ist keine Schreibmaschine).
  • Entfernen Sie überflüssige Leerzeichen zwischen Anführungszeichen und Beginn der wörtlichen Rede.
  • Vor Satzzeichen gehören keinen Leerzeichen.
  • Gucken Sie noch mal genau hin, wo bei der wörtlichen Rede die Anführungszeichen, Punkte, Fragezeichen und Kommas hinkommen.
  • Nutzen Sie die richtigen Anführungszeichen (also „…“ oder »…« und nicht >>…<<).
  • Kennen Sie den Unterschied zwischen Bindestrich und Gedankenstrich? Der Bindestrich ist der kurze Trennungsstrich, wenn ein Wort getrennt wird oder zwei Wörter zusammengehören (H-Milch, Ober- und Unterhaus). Der Gedankenstrich ist der lange Strich – im oberen Text oft verwendet!
  • Drei Punkte sollen eine Auslassung/Pause bedeuten – diese sind ein echtes Bedeutungszeichen und nicht einfach nur drei hintereinandergesetzte Punkte. Word korrigiert dies meist selbst, aber prüfen Sie es doch noch einmal nach. Und drei Punkte genügen, um Ihren Standpunkt klar zu machen. Es müssen NIE mehr sein als drei.

Das klingt jetzt alles viel und natürlich ist es unglaublich viel Arbeit, Ihren langen Fantasyroman noch einmal komplett durchzugehen, aber es lohnt sich! Und sollte auch eigentlich selbstverständlich sein. Denn wenn Sie sich schon nicht die Mühe machen, Ihre Arbeit gewissenhaft zu kontrollieren, warum sollte dann ein Verlag das Gefühl haben, Ihr Projekt sei es wert, Zeit und Geld zu investieren? Der Text sollte so sauber wie möglich sein und beim Verlag ist das sehr viel wichtiger, als dass Sie sich für eine besondere Schriftart entscheiden, Farben verwenden oder stundenlang an Ihrem Layout basteln. Am professionellsten sehen „Sie“ aus, wenn Sie sich eine Vorlage einer Normseite (30 Zeilen mit je 60 Zeichen) runterladen und dort Ihren Text einfügen.

Und jetzt habe ich Sie erschlagen. Entschuldigung.

Yeah! Sie haben Ihr Manuskript fertig! Herzlichen Glückwunsch! Feiern Sie doch erst mal eine Runde, die Korrekturen warten auch morgen noch.