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Geben Sie mal Autorenbetreuer bei Google ein … da erhalten Sie erschreckend wenig Infos. So ging es mir auch, als ich vor etwa 3 Jahren überlegte, was ein Autorenberater zu tun hat. Nun weiß ich mehr …

In erste Linie fungiere ich als eine Art Informationsaustauschsystem und füttere hungrige Autoren – und solche, die es werden wollen – mit Informationen rund um das Thema Veröffentlichungen allgemein und besonders in unserem Haus.

Zwischen all den Anfragen à la »Ich schreibe Bücher!«, und »Ich habe Ihren nächsten Bestseller geschrieben«, gibt es täglich Dutzende Mails, Anrufe und Briefe von Autoren, die versuchen, etwas Licht in die oftmals verwirrende Welt der Veröffentlichungsangebote zu bringen und da komme ich ins Spiel. Ich versuche herauszufinden, wieso mein Gegenüber veröffentlichen möchte, wer sein Zielpublikum ist und was er am Ende des Tages erwartet. Das ist oft der Moment, in dem ich erkenne, dass die wenigsten sich ernsthaft Gedanken gemacht haben, sondern erstmal blind drauflossuchen  .

Also beginne ich im Urschleim, erkläre, wie die Verlagswelt so funktioniert, welche Bedeutung Amazon&Co. spielen und wie stark der Einfluss der sozialen Medien zugenommen hat. In der Regel genügen dazu ein paar Textbausteine, denn der Hobby-Autor von nebenan merkt schnell, dass er sich erstmal mehr mit dem Thema auseinandersetzen muss, ehe er wirklich eine Veröffentlichung anstreben kann. Aber hin und wieder findet man eine Perle und lässt sich das Manuskript schicken.

Und wenn dann alles zusammenpasst – die Lektoren finden das Skript toll, der Autor mag unsere Art – beginnt der spannende Teil meiner Arbeit: die Projektbetreuung.

Ich lerne den Autor besser kennen, Zeitpläne werden geschmiedet, erste Cover- und Marketingideen ausgetauscht und der passende Lektor bzw. Korrektor gesucht. Mein Job ist es dabei, alles am Laufen zu halten. Ich muss also jederzeit wissen, auf welchem Stand das Projekt ist, wer gerade was macht und wann welche Deadline ist. Da kann es schon mal passieren, dass ich dem Buchsetzer auf die Finger haue, weil er mit den Korrekturen noch nicht fertig ist oder dem Autor, weil er noch nicht alle Infos zusammengestellt hat oder mir selbst, weil ich noch nicht alles ins VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) eingetragen habe. Unterm Strich sorge ich also dafür, dass alles läuft.

Und wenn es mal Probleme gibt? Tja, dann sitze ich auch an vorderster Front und diene als Prellbock. Egal, ob es nun mein Fehler war oder es überhaupt kein Problem gibt, sondern es lediglich Unwissenheit ist, die für Unmut sorgt. Immer habe ich erstmal meinen Job nicht gemacht und bin unzuverlässig. Es ist also nicht immer alles eitel Sonnenschein. Man braucht schon ein ziemlich dickes Fell, um all die Marotten der Künstler zu ertragen, nicht regelmäßig den Glauben an den Bildungsstand meiner Mitmenschen zu verlieren, wenn mal wieder ein Redakteur anruft und Infos zu einem Autor haben will, der gar nicht bei uns unter Vertrag steht. Da fragt man sich doch, wie schwer es sein kann, Google zu benutzen …

Man begegnet wirklich vielen verrückten Menschen, aber das macht die ganze Sache auch so reizvoll. Mein Arbeitsbereich lässt sich nicht strickt eingrenzen, man muss nicht XY studiert haben, um das machen zu können. Wichtig sind Empathie, ein gutes Zeit- und Stressmanagement, man sollte mehrfachbelastbar sein und Verständnis dafür haben, dass jeder Autor gerade der wichtigste ist, egal ob das Projekt jetzt oder in drei Monaten erscheint. Gepaart mit Kreativität und Leidenschaft kann man ziemlich viel erleben und sich in die Gestaltung eines Buchprojekts so einbringen, dass es sich wie das eigene anfühlt.

Wenn der Tag zu Ende geht, war ich also Mädchen für alles, Officemanager, Redakteur, Grafiker, Marketingassistent, Assistentin der Geschäftsleitung, PR-Beraterin und Google in einem.

 

Und am Ende hab ich mich einfach nur darum gekümmert, dass Ihr, liebe Autoren, es ein Stückchen leichter habt und Euer Traum vom eigenen Buch in Erfüllung geht.

Und das mache ich wirklich gern!

Sabine